Für diejenigen Angler, die schon seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angeln, ist das Angeln im Ausland mittlerweile immer auch ein Akt der Befreiung
von den vielen Einschränkungen, die unser Hobby seit etwa 1989 in Deutschland erfahren musste.
Es ist einfach nur schön, einen Fisch wieder zurücksetzen zu können und von zuschauenden
Passanten auf der anderen Seite des Kanals dafür Applaus zu bekommen, wie es uns selber schon in einer Stadt in Holland ergangen ist.
Oder einen Blick in die Kindergesichter werfen zu
dürfen, die an einer Mole in Spanien ihre mit einfachem Gerät gefangenen Fische lebend im Eimer setzen und stolz anderen Kindern präsentieren. Wie, wenn nicht am lebenden Objekt,
sollen Kinder das Lebewesen Fisch kennen lernen?
Bei einem Zwischenstopp an einem Fähranleger in Norwegen kann man sorglos ein paar Würfe mit der Spinnrute machen, ohne gleich dumm
angemacht zu werden. In Skandinavien sind zudem häufig ganze Familien angelnd am Wasser zu treffen.
Nicht nur in angelsächsischen Ländern ist es auch völlig normal, dass die
Tagespresse von einem Wettangeln berichtet. Auf den entsprechenden Fotos sieht man ganz unbekümmert Angler neben Angler sitzen und eine Menge Setzkescher im Wasser hängen.
Ich kann jedem Angelinteressierten nur empfehlen, seine Angel mit in den Urlaub zu nehmen, damit man sich am Wasser endlich mal wieder artgerecht verhalten kann, d.h. so wie es die Natur uns Menschen eingeimpft
hat und wie es vor allem unser persönliches Gewissen gebietet. Gut, dass der gesetzgeberische Arm der Moralisten nur bis zur deutschen Grenze reicht!
In diesem Sinne wünsche ich allen schöne, hoffentlich fischreiche und erholsame Urlaube!
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