Zur Preisentwicklung der Angelscheine


Mark de Koning13.04.2017


Viele unserer Kunden und auch wir selber haben den Eindruck, dass die Nebenkosten des Angelns speziell hier in NRW und im Sauerland deutlich gestiegen sind. Insbesondere die Preise für Angelscheine scheinen in den letzten Jahren erheblich angezogen zu haben.

Wir wollten der Sache auf den Grund gehen und haben einen Zehnjahresvergleich für verschiedene Preise von Angelscheinen und anderen klassischen Artikeln angestellt, die Angler im Sauerland betreffen. Die Aufstellung ist nicht repräsentativ. Wir haben auf die Auflistung von Angelrollen und -ruten verzichtet, da bedingt durch den technischen Fortschritt eine 10 Jahre alte Angelrute nicht mehr direkt mit einem aktuellen Modell verglichen werden kann. Ansonsten würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Vielmehr haben wir uns, abgesehen von den Angelscheinen, auf einige zeitlose Produkte beschränkt, die heute noch genauso aussehen und von derselben Qualität sind wie vor 10 Jahren.

Zum Vergleich haben wir dann in der Aufstellung noch die kumulierte Inflationsrate eingefügt, damit deutlich wird, welche Positionen im Vergleich zur allgemeinen Teuerung stärker bzw. schwächer gestiegen sind. Die Tabelle mit den entsprechenden Daten ist am Ende des Textes zu finden.

In der folgenden Grafik stellt nun die pinke Säulen die kumulierte Inflationrate dar. Rechts davon sind die Säulen der Positionen, die relativ gesehen billiger, links davon jene, die kaufkraftbezogen teuerer geworden sind.

Grafik Preisentwicklung der Angelscheine

Anhand der Grafik wird deutlich, dass von 2007 bis 2017 vor allem die Kosten für Angelscheine zum Teil erheblich gestiegen sind. Das betrifft die Preise für den gesetzlichen Fünfjahresfischereischein in NRW (60%), aber auch die Tageskarten an den RV-Talsperren (60%) und die Wochenscheine (56,25%). Für viele Angler am Sorpesee, z.B. Bootsangler mit Trailer, ist die vor 10 Jahren noch nicht erhobene Parkgebühr inzwischen nicht mehr vermeidbar. Wenn man diese Gebühr im weiteren Sinne zu den Kosten für einen Tagesangelschein hinzuzieht, dann ist hier der Tagespreis für die Erlaubnis zum Angeln förmlich explodiert (150%).

Erstaunlich ist, dass die Preise für Jahresscheine (ohne Parkticket) unterdurchschnittlich gestiegen und damit relativ gesehen billiger geworden sind. Erkennbar ist das auch daran, dass sich der Erwerb eines Jahresangelscheins am Sorpesee heute deutlich eher lohnt als früher. Die Anzahl der Angeltage, ab der sich der Erwerb eines Jahresscheins lohnt, betrug 2007 60/5 = 12 Tage und liegt 2017 bei 65/8 = 8,125, damit also bei 9 Tagen. Ebenfalls etwas günstiger geworden sind übrigens bezogen auf die Kaufkraft die Tagesangelscheine an der Lenne bei Rönkhausen.

Was wir hier natürlich nicht vergleichen können, ist die andere Seite der Medaille, also volkswirtschaftlich gesagt die Änderungen hinsichtlich des Nutzens, der hinter der Erlaubnis zum Angeln steht. Der anglerische Gesamtnutzen bzw. die anglerische Attraktivität setzt sich zusammen aus dem Fangerfolg und einigen schlecht meßbaren Komponenten wie dem Naturerlebnis, der Einfachheit des Zugangs zum Gewässer und dem regulatorische Umfeld (Fangbeschränkungen, Verbote, Schongebiete) etc. Ob die anglerische Attraktivität in unserer Region in dem Maße gestiegen ist, wie die Kosten für die Angelerlaubnis, das muß jeder für sich selber entscheiden…

Tabelle Preisentwicklung der Angelscheine


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